Marta Buhmann – Brasilien bei der WM 2011 raus

Auch wenn die brasilianische Presse die Frauen Fußball WM 2011 nur am Rande wahr nimmt, sie bringt es auf den Punkt: mit Enttäuschung und Kritik wurde das Ausscheiden Brasiliens im Elfmeterschießen gegen den FIFA-Weltranglisten-Ersten wahrgenommen. Der Ewige Zweite (Olympia 2004, WM China 2007 und Olympia 2008) ist im Viertelfinale ausgeschieden und scheitert wiedermals gegen die USA. Marta wird dagegen durch ihre vier Tore ausgenommen.

Doch das gilt nicht für die deutsche Presse, hier hat Marta keine neuen Freunde gefunden. Wortlos schlichen die Brasilianerinnen nach der Niederlage in die Katakomben, während sie noch mit Singen und Tanzen einige Stunden vorher hinaufgekommen waren. Marta war nicht still, die fünffache Weltfussballerin. Sie war die Buhfrau des Abends, wurde ausgepfiffen. Sie war keine Botschafterin des Fair Play, des guten Benehmens und auch kein Vorbild.

Sie legt sich mit Schiedsrichterinnen an, erschleicht sich ein Tor trotz Foul und gibt nur Autogramme, wenn die Kameras auf sie gerichtet sind. Quasi die Christiano Ronaldo des Frauenfussballs. Und dennoch trickst sie, gibt wunderbare Pässe, schießt vier Tore – und wird ausgepfiffen.

Brasilien ist nun ausgeschieden, kann nicht mehr Weltmeister werden. Doch Marta hat gezeigt, dass Frauen mit dem Ball umgehen können, tricksen können und ebenso, dass sie keine Engel sind. Aber das sind wir doch gewöhnt vom Männerfussball. Die WM 2014 findet im Heimatland von Marta statt – sie wird nicht spielen, aber dennoch ein großer Anziehungspunkt bleiben. Im Frauenfussball.

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