2014 wird die 20. FIFA Fußball Weltmeisterschaft ausgetragen. Als Gastgeber entschied sich die FIFA für Rekordweltmeister Brasilien, die bereits 1950 die WM ausgetragen haben. Die WM 2014 findet vom 12. Juni bis 13. Juli statt, wobei es insgesamt zwölf Spielorte gibt. Austragungsort des WM-Finales ist das legendäre Maracanã Stadion in Rio de Janeiro. Das Erreichen des WM-Finales ist das Ziel von Deutschland, die in der Gruppe G auf Portugal, Ghana und die USA treffen. Nach 1930 in Uruguay, 1950 in Brasilien, 1962 in Chile und 1978 in Argentinien ist es das fünfte Mal, dass eine Weltmeisterschaft auf südamerikanischen Boden ausgetragen wird, wobei bislang immer eine Mannschaften dieses Kontinents am Ende den Titel gewinnen konnte.
Die ganze Welt fiebert dem größten Fußballereignisse entgegen und die Vorfreude der Fans steigt ins Unermessliche. Auch wenn England als das Mutterland des Fußballs gilt, hat die Seele des runden Leders garantiert am Zuckerhut sein zu Hause. Den Beweis wird nicht zuletzt eine faszinierende Samba-Atmosphäre und mitreißende Stimmung in den WM-Stadien liefern. Aber auch sportlich dürfen wir uns auf einen äußerst engen und spannenden Kampf um den WM-Titel freuen. Wir versorgen dich mit allen wichtigen Informationen rund um die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien und werden im Folgenden jede Menge Fragen beantworten und Hintergrundinformationen liefern. Wie sehen die einzelnen WM-Gruppen aus? Wer spielt wann gegen wen? Welche Chancen hat die deutsche Nationalmannschaft? Wer sind die größten Favoriten? Was gibt es für Fanartikel? Freu dich auf geballtes WM 2014-Wissen in übersichtlicher Form. Viel Spaß!
Die Favoriten
Unter den 32 WM-Teilnehmern tummeln sich eine ganze Menge an Teams, die sich berechtigte Hoffnungen auf den WM-Triumph machen. Doch wer sind die WM 2014-Topfavoriten? Wir haben den Check gemacht.
Brasilien
Die Selecao wird von den Buchmachern zu Recht als DER große Favorit gehandelt und die Rahmenbedingungen für den sechsten WM-Erfolg nach 1958, 1962, 1970, 1994 und 2002 könnten kaum besser sein. Die Weltmeisterschaft findet im eigenen Land statt, die ganze Nation ist im Fußball-Fieber, mit Felipe Scolari hat man den Erfolgstrainer von 2002 auf der Bank und auch das Zusammenspiel der Superstars um Neymar funktioniert immer besser. Zudem darf nicht vergessen werden, dass Brasilien natürlich an die extremen klimatischen Bedingungen mit Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit am Zuckerhut bestens gewöhnt ist.
Doch ein Selbstläufer wird die WM 2014 im eigenen Land für Brasilien nicht. Denn bereits im Achtelfinale werden die Samba-Kicker wohl auf Spanien oder die Niederlande treffen. Zudem war für die Selecao bei der WM 2010 trotz zahlreicher Starspieler in ihren Reihen bereits im Viertelfinale Endstation. Hinzu kommt der gewaltige Druck, der auf Trainer und Spieler lastet. Denn die ganze Nation fordert den WM-Titel. Dennoch bleibt es dabei: Brasilien ist der heißeste Anwärter auf den WM-Titel!
Argentinien
Argentinien ist neben Brasilien der nächste große Titelaspirant aus Südamerika und will ausgerechnet in der Heimat des Erzrivalen den ganz großen Wurf schaffen und zum dritten Mal Weltmeister werden. Die Hoffnungen ruhen dabei vor allen auf der spektakulären Offensive, in der mit Lionel Messi, Sergio Agüero oder Gonzalo Higuain gleich drei Spieler mit Weltklasseformat für Furore sorgen (können). Einen Vorgeschmack lieferte das Trio schon in der WM-Qualifikation, in der sie satte 24 Mal trafen. Zudem erwischte die Albiceleste eine vermeintlich leichte WM-Gruppe, bekommt man es in der Vorrunde mit Nigeria, dem Iran und WM-Neuling Bosnien-Herzegowina zu tun.
Den Beweis, das eine Ansammlung von Stars aber noch lange keine Garantie für eine erfolgreiche Weltmeisterschaft ist, lieferte aber ausgerechnet Argentinien in den letzten Turnieren selber. Denn trotz einiger Weltstars flogen die Gauchos bei 2002 (Vorrunden-Aus), 2006 und 2010 (Viertelfinal-Aus) frühzeitig raus. Zudem schaffte es Argentinien seit dem Titelgewinn 1986 nicht mehr über das Viertelfinale hinauszukommen.
Deutschland
Die DFB-Auswahl gehört immer zum engsten Favoritenkreis – da bildet die WM 2014 keine Ausnahme. Und kaum eine andere Nation verfügt über solch einen in der Breite so hochklassig besetzten Kader wie Deutschland. Vor allem im Mittelfeld hat Bundestrainer Joachim Löw die Qual der Wahl, tummeln sich doch hier Spieler wie Bastian Schweinsteiger, Mesut Özil, Mario Götze, Marco Reus, Thomas Müller, Sami Khedira, Lukas Podolski oder Andre Schürrle. Doch der starke DFB-Kader ist Segen und Fluch zugleich. Denn die Fans wollen nach zuletzt zwei 3. Plätzen (WM 2006, WM 2010) und einem 2. Platz (WM 2002) endlich den großen Titelgewinn feiern. Und auch wenn Löw einen ansehnlichen und attraktiven Fußball spielen lässt, haftet an ihm der Makel der Erfolglosigkeit. Denn trotz des außergewöhnlichen Spielermaterials hat es unter seiner Führung bislang weder bei einer Welt- noch Europameisterschaft zum Sieg gereicht.
Nichtsdestotrotz schlummert im DFB-Team enorm viel Potenzial, was die Löw-Truppe angesichts der durchaus schweren Gruppenkonstellation mit Portugal, Ghana und den USA vom ersten WM-Tag abrufen muss. Zudem genießt Deutschland den Ruf einer Turniermannschaft, so dass das Erreichen des Finales eine realistische Zielvorgabe ist.
Spanien
Als amtierender Welt- und Europameister ist natürlich auch Spanien zu den großen WM-Favoriten zu zählen. Und obwohl die Iberer die letzten drei Großturniere gewinnen konnten, ist der Heißhunger auf Titel und Triumphe längst nicht gestillt. Aber auch wenn Spanien immer noch das Nonplusultra im Weltfußball zu sein scheint, sägen andere Nationen wie Brasilien oder Deutschland eifrig am Thron. Kampflos wird die Tiki-Taka-Nation das Zepter aber nicht hergeben.
Trainer Vicente Del Bosque setzt bei der Titelmission an der Copa Cabana auf Altbewährtes. Angefangen von der Mannschaft, in dem nach wie vor das Barcelona-Triumvirat Xavi, Andres Iniesta und Sergio Busquets das Gerüst bilden, bis zum unveränderten Spielstil mit viel Ballbesitz und Kurzpassspiel. Wie für alle nicht-südamerikanischen Teams gilt aber auch für Spanien, dass die klimatischen Bedingungen zu tieferen Sorgenfalten führen können.
Der erweitertere Favoritenkreis
Brasilien, Argentinien, Deutschland und Spanien sind zweifelsohne die Top-Favoriten auf den WM-Erfolg, aber darüber hinaus gibt es noch eine ganz Reihe weiterer Teams, die sich berechtigterweise Hoffnungen ausmalen. Aus Europa sind hierbei vor allem Italien und die Niederlande sowie Frankreich zu zählen. Aus Südamerika sollte man dagegen noch Chile und Uruguay auf dem Zettel haben.
Die Teilnehmer
Welche Mannschaften werden bei der WM 2014 eigentlich an den Start gehen? Insgesamt haben sich 31 Teams aus der ganzen Welt qualifiziert, Brasilien war als Gastgeber bereits gesetzt. Somit treten insgesamt 32 Nationen, wobei Europa das größte Teilnehmerfeld bildet und insgesamt 13 WM-Teilnehmer stellt. Südamerika ist dagegen mit sechs Ländern vertreten, während fünf Mannschaften der bei der Weltmeisterschaft aus Afrika kommen. Zudem haben sich noch jeweils vier WM-Starter aus Asien und Nord- / Mittelamerika qualifiziert.
Nachfolgend findet ihr alle 32 Teilnehmer der WM 2014 im Überblick, sortiert nach Kontinenten und in alphabetischer Reihenfolge. Zudem liefern wir dir noch weitere Informationen wie die je bisherigen WM-Teilnahmen, größte Erfolge, aktuelle Stars und Trainer der Mannschaft.
Europa
Belgien
- WM-Teilnahmen: 11
- Größte WM-Erfolge: Halbfinale (1986)
- Trainer: Marc Wilmots
- Stars: Eden Hazard, Marouane Fellaini, Vincent Kompany
Bosnien-Herzegowina
- WM-Teilnahmen: keine
- Größte WM-Erfolge: keine
- Trainer: Safet Susic
- Stars: Edin Dzeko, Miralem Pjanic, Vedad Ibisevic
Deutschland
- WM-Teilnahmen: 17
- Größte WM-Erfolge: Weltmeister (1954, 1974, 1990)
- Trainer: Joachim Löw
- Stars: Bastian Schweinsteiger, Mesut Özil, Mario Götze
England
- WM-Teilnahmen: 13
- Größte WM-Erfolge: Weltmeister (1966)
- Trainer: Roy Hodgson
- Stars: Wayne Rooney, Steven Gerrard, Jack Wilshere
Frankreich
- WM-Teilnahmen: 13
- Größte WM-Erfolge: Weltmeister (1998)
- Trainer: Didier Deschamps
- Stars: Franck Ribery, Karim Benzema
Griechenland
- WM-Teilnahmen: 2
- Größte WM-Erfolge: Vorrunde
- Trainer: Fernando Santos
- Stars: Vasilis Torosidis, Georgios Samaras, Konstantinos Mitroglou
Italien
- WM-Teilnahmen: 17
- Größte WM-Erfolge: Weltmeister (1934, 1938, 1982, 2006)
- Trainer: Cesare Prandelli
- Stars: Mario Balotelli, Daniele De Rossi, Gianluigi Buffon
Kroatien
- WM-Teilnahmen: 3
- Größte WM-Erfolge: 3. Platz (1998)
- Trainer: Niko Kovac
- Stars: Mario Mandzukic, Luka Modric, Darijo Srna
Niederlande
- WM-Teilnahmen: 9
- Größte WM-Erfolge: Vizeweltmeister (1974, 1978, 2010)
- Trainer: Louis van Gaal
- Stars: Arjen Robben, Robin van Persie, Rafael van der Vaart
Portugal
- WM-Teilnahmen: 5
- Größte WM-Erfolge: 3. Platz (1966)
- Trainer: Paulo Bento
- Stars: Cristiano Ronaldo, Nani, Pepe
Russland
- WM-Teilnahmen: 9
- Größte WM-Erfolge: Halbfinale (1966)
- Trainer: Fabio Capello
- Stars: Igor Akinfeev, Alan Dzagoev, Igor Denisov
Schweiz
- WM-Teilnahmen: 9
- Größte WM-Erfolge: Viertelfinale (1934, 1938, 1954)
- Trainer: Ottmar Hitzfeld
- Stars: Xherdan Shaqiri, Stephan Lichtsteiner, Gökhan Inler
Spanien
- WM-Teilnahmen: 13
- Größte WM-Erfolge: Weltmeister 2010
- Trainer: Vicente del Bosque
- Stars: Xavi, Andres Iniesta, Iker Casillas
Südamerika
Argentinien
- WM-Teilnahmen: 15
- Größte WM-Erfolge: Weltmeister (1978, 1986)
- Trainer: Alejandro Sabella
- Stars: Lionel Messi, Gonzalo Higuain, Sergio Agüero
Brasilien
- WM-Teilnahmen: 19
- Größte WM-Erfolge: Weltmeister (1958, 1962, 1970, 1994, 2002)
- Trainer: Luiz Felipe Scolar
- Stars: Neymar, Hulk, Dani Alves
Chile
- WM-Teilnahmen: 8
- Größte WM-Erfolge: Dritter (1962)
- Trainer: Jorge Sampaoli
- Stars: Alexis Sanchez, Arturo Vidal
Ecuador
- WM-Teilnahmen: 2
- Größte WM-Erfolge: Achtelfinale (2006)
- Trainer: Reinaldo Rueda
- Stars: Antonio Valencia, Felipe Caicedo
Kolumbien
- WM-Teilnahmen: 4
- Größte WM-Erfolge: Achtelfinale (1990)
- Trainer: Jose Pekerman
- Stars: Radamel Falcao, Jackson Martinez
Uruguay
- WM-Teilnahmen: 11
- Größte WM-Erfolge: Weltmeister (1930, 1950)
- Trainer: Oscar Tabarez
- Stars: Luis Suarez, Edinson Cavani
Afrika
Algerien
- WM-Teilnahmen: 3
- Größte WM-Erfolge: Vorrunde (1982, 1986, 2010)
- Trainer: Vahid Halilhodzic
- Stars: Ishak Belfodil, Sofiane Feghouli
Elfenbeinküste
- WM-Teilnahmen: 2
- Größte WM-Erfolge: Vorrunde (2006, 2010)
- Trainer: Sabri Lamouchi
- Stars: Yaya Toure, Didier Drogba
Ghana
- WM-Teilnahmen: 2
- Größte WM-Erfolge: Viertelfinale (2010)
- Trainer: Kwesi Appiah
- Stars: Kwadwo Asamoah, Andre Ayew, Michael Essien
Kamerun
- WM-Teilnahmen: 6
- Größte WM-Erfolge: Viertelfinale (1990)
- Trainer: Volker Finke
- Stars: Samuel Eto’o, Alex Song
Nigeria
- WM-Teilnahmen: 4
- Größte WM-Erfolge: Achtelfinale (1994, 1998)
- Trainer: Stephen Keshi
- Stars: John Obi Mikel, Victor Moses
Asien
Australien
- WM-Teilnahmen: 3
- Größte WM-Erfolge: Achtelfinale (2006)
- Trainer: Ange Postecoglou
- Stars: Robbie Kruse, Tim Cahill
Iran
- WM-Teilnahmen: 3
- Größte WM-Erfolge: Teilnahme
- Trainer: Carlos Queiroz
- Stars: Ashkan Dejagah, Reza Ghoochannejhad
Japan
- WM-Teilnahmen: 5
- Größte WM-Erfolge: Achtelfinale (2002, 2010)
- Trainer: Alberto Zaccheroni
- Stars: Shinji Kagawa, Keisuke Honda, Yuto Nagatomo
Südkorea
- WM-Teilnahmen: 8
- Größte WM-Erfolge: 4. Platz (2002)
- Trainer: Myung-Bo Hong
- Stars: Heung-Min Son, Dong-Won Ji, Sung-Yong Ki
Nord-/Mittelamerika
Costa Rica
- WM-Teilnahmen: 3
- Größte WM-Erfolge: Vorrunde
- Trainer: Jorge Luis Pinto
- Stars: Bryan Ruiz, Joel Campbell
Honduras
- WM-Teilnahmen: 2
- Größte WM-Erfolge: Vorrunde
- Trainer: Luis Fernando Suarez
- Stars: Wilson Palacios, Emiliano Izaguirre
Mexiko
- WM-Teilnahmen: 14
- Größte WM-Erfolge: Viertelfinale (1970, 1986)
- Trainer: Miguel Herrera
- Stars: Javier Hernandez, Giovani dos Santos, Andres Guardado
USA
- WM-Teilnahmen: 9
- Größte WM-Erfolge: 3. Platz (1930)
- Trainer: Jürgen Klinsmann
- Stars: Jozy Altidore, Landon Donovan
Die Vergabe der WM 2014
Die Spielorte der WM 2014
Die Qualifikation zur WM 2014
Die WM 2014 Auslosung zur Endrunde der WM 2014
Die WM 2014 Gruppen
Die Auslosung der WM-Gruppen fand am 6. Dezember 2013 statt, wobei die 32 Teilnehmer in acht Gruppen mit jeweils vier Mannschaften eingeteilt wurden. Die vier Teams einer jeden Gruppen spielen gegeneinander, so dass pro Mannschaft drei Gruppenspiele auf dem Programm stehen. Der Gruppenerste und -zweite erreicht das Achtelfinale, während der Dritte und Vierte die Heimreise antreten müssen. Das Ergebnis der Auslosung ist mitunter von einem starken Ungleichgewicht geprägt. So sind die Gruppe B und D als „Todesgruppe“ einzuschätzen, während andere Gruppen deutlich weniger Attraktivität oder Spannung versprühen. Deutschland kann mit der starken Gruppe G zwar zufrieden sein, es hätte aber auch deutlich leichter für die DFB-Kicker kommen können. Wir nehmen die acht WM-Gruppen unter die Lupe, ordnen die Chancen der 32 Mannschaften ein und wagen eine Prognose, wer den Sprung ins Achtelfinale schafft.
Gruppe A: Brasilien, Kroatien, Mexiko, Kamerun
Gastgeber Brasilien hat eine machbare Gruppe erwischt und bekommt es in der Vorrunde mit Kroatien, Mexiko und Kamerun zu tun. Folgerichtig sind die Samba-Kicker in der Gruppe A der große Favorit und der Gruppensieg ist für den fünfmaligen Weltmeister ein Muss, doch ein Freilos ist es dennoch nicht. Zum Auftakt trifft Brasilien auf Kroatien, die wohl der dickste Brocken sind, aber die Erwartungen sollten nicht zu hoch gesetzt werden. Denn zum einen konnte sich die Mannschaft von Niko Kovac in der WM-Qualifikation nicht unbedingt mit Ruhm bekleckern, zum anderen müssen die Kroaten im Auftaktmatch auf den gesperrten Stürmer Mario Mandzukic verzichten. Mexiko ist für Brasilien dagegen ein deutlich unangenehmer Gegner und gilt als „Angstgegnerchen“. Aber genau wie gegen die Tri sind für die Selcao auch gegen Kamerun drei Punkte Pflicht. Die Vorzeichen sprechen für einen klaren Durchmarsch von Brasilien, was auch von den Fans erwartet wird. Brisant: Im Achtelfinale droht Brasilien mit Spanien, den Niederlande oder Chile ein absolutes Topteam. Doch wer wird Brasilien ins Achtelfinale folgen? Der Kampf um den 2. Platz in der Gruppe A verspricht viel Spannung, zumal Kroatien, Mexiko und Kamerun ähnlich stark sind. Die Kroaten wollen bei der WM 2014 endlich mal wieder die Vorrunde überstehen, was ihnen seit der WM 1998, wo man sensationell WM-Dritter wurde, nicht mehr gelungen ist. Mexiko wird aber auch ein ernstes Wörtchen mitreden, während Kamerun mit ihrem in die Jahre gekommenen Stümerstar Samuel Eto’o eher in der Außenseiterrolle zu sehen ist.
Prognose: Brasilien wird den Gruppensieg locker einfahren, dahinter machen Kroatien und Mexiko das zweite Achtelfinal-Ticket unter sich aus. Wir setzen auf die Balkan-Truppe.
Gruppe B: Spanien, Niederlande, Chile, Australien
Anschnallen bitte! Die Gruppe B verheißt viel Spannung und attraktiven Fußball. Mit Spanien und den Niederlanden bekommen es – dank der eigenwilligen Einteilung der Lostöpfe durch die FIFA – die beiden WM-Finalisten von 2010 gleich in der Vorrunde miteinander zu tun. Zudem mischt mit den starken Chilenen der schwerste Gegner aus dem Lostopf 2 mit. Während sich das Trio einen engen Kampf um die zwei Achtelifnal-Tickets liefern wird, dürfte bei den Australiern der olypmische Gedanke vorrangig sein: Dabei sein ist alles! Vielleicht noch einen der drei Großen zu ärgern, doch ansonsten sollte man sich in Down Under auf einen kurzen Aufenthalt in Brasilien einstellen. Als amtierender Welt- und Europameister sowie dank ihrer bekannten und sehr gut funktionierenden Mischung aus technischer Perfektion, taktischer Disziplin und Routine sind die Spanier der Favorit auf den Gruppensieg. Dahinter werden sich Chile mit Torjäger Alexis Sanchez vom FC Barcelona und Juventus-Ass Arturo Vidal und das verjüngte Oranje-Team um Arjen Robben, Robin van Persie und Co. nichts schenken. Doch egal welche zwei Mannschaften sich am Ende in der ‚Todesgruppe‘ durchsetzen werden, wird ein Titelaspirant bereits nach der Vorrunde die Segel streichen müssen. Und als ob die starke Besetzung der Gruppe B nicht ausreichen würde, bekommt es der Gruppenzweite im Achtelfinale voraussichtlich mit Brasilien zu tun. Somit steht gleich der nächste Knaller vor der Tür und ein weiteres Großkaliber bleibt auf der Strecke.
Prognose: Spanien wird sich den Gruppensieg erkämpfen, dahinter liegen Chile und Niederlande absolut auf Augenhöhe. Vorteil für Chile: Die Südamerikaner sind an das extreme, schwül-heiße Klima in Brasilien mit Abstand am besten gewöhnt.
Gruppe C: Kolumbien, Griechenland, Elfenbeinküste, Japan
Auf den ersten Blick hat die Gruppe C nicht viel Attraktivität zu bieten, doch dafür ist sie umso ausgeglichener. Das wiederum verspricht jede Menge Spannung. Kolumbien, die erstmals seit 1998 wieder bei einer WM am Start sind, spielte eine ganz starke WM-Qualifikation und wird dank Spieler wie Radamel Falcao, Jackson Martinez oder James Rodriguez von vielen Experten als Geheimfavorit gehandelt. Das dürfte sich aber schlagartig nach dem Kreuzbandriss von Stürmerstar Falcao und den damit verbundenen WM-Aus geändert haben. Der Ausfall des besten und wichtigsten Spielers trifft Kolumbien im Herzen. Mit fast schon traditionell vielen Vorschusslorbeeren werden die Elfenbeinküste und Japan im Vorfeld der WM überschüttet, doch beide Teams blieben bei ihren bisherigen WM-Teilnahmen meist hinter den hohen Erwartungen zurück. Dennoch dürfen sich vor allem die Ivorer mit ihrer etwas in die Jahre gekommenen, dafür umso erfahreneren „Golden Generation“ um Didier Drogba sowie den Toure-Brüdern berechtigte Hoffnungen ausmalen, erstmals die K.o.-Runde zu erreichen. Japan, die stärkste Mannschaft auf dem asiatischen Kontinent, sollte man aber ebenfalls auf dem Zettel haben, zumal die Samurai Blue dank Shinji Kagawa, Keisuke Honda und einigen Bundesliga-Legionären ausreichend Qualität im Kader haben. Das Faustpfand der Griechen ist dagegen die mannschaftliche Geschlossenheit und das große Kämpferherz. Nichtsdestotrotz kommt Griechenland nicht über die Außenseiterrolle hinweg. Vielmehr werden Kolumbien, die Elfenbeinküste und Japan die Gruppenplätze eins und zwei unter sich ausmachen. Einen klaren Favoriten gibt es in dieser ausgeglichenen Gruppe aber nicht.
Prognose: Nach unserer Einschätzung werden Kolumbien und die Elfenbeinküste die Gruppenphase überstehen. Den Kolumbianern spielt dabei der Heimvorteil in Südamerika in die Karten, die Ivorer sind dagegen bei ihrer dritten WM-Turnier erstmals in einer vermeintlich leichten Vorrunde gelandet.
Gruppe D: Uruguay, Italien, England, Costa Rica
Nach der Gruppe B verdient sich auch diese Vorrundengruppe das abgedroschene Prädikat „Hammergruppe“. Immerhin tummeln sich mit Uruguay, Italien und England gleich drei Weltmeister in der Gruppe D – so etwas hat es zuvor noch nie bei einer WM-Vorrunde gegeben. Costa Rica schlüpft natürlich in die Rolle des krassen Außenseiters und man wird wohl eher mit dem olympischen Gedanken zur WM fahren. Umso spannender der Kampf um die Plätze 1 und 2. Doch wer ist Favorit? Wer wird’s machen? Uruguay konnte zwar in der WM-Qualifikation nicht glänzen, aber die Südamerikaner haben mit Luis Suarez und Edinson Cavani zwei echte Weltklassestürmer in ihren Reihen und dann ist da noch der Heimvorteil. Uruguay hat zusammen mit Italien die besten Karten auf das Erreichen des Achtelfinals, wobei beide Mannschaften auf Augenhöhe sind und zum erweiterten Favoritenkreis auf den WM-Titel zu zählen sind. Die Squadra Azzurra befindet sich nach der WM-Schmach von 2010 in Südafrika und dem peinlichen Vorrunden-Aus auf Wiedergutmachungskurs, doch nicht nur die schweren Gegnern machen dieses Unterfangen nicht gerade zum Selbstläufer. Erschwerend kommt hinzu, dass die Spielorte der Italiener sehr weit voneinander entfernt liegen und man somit zusammen mit den USA der WM-Vielflieger ist. Das bedeutet enorme Reisestrapazen. Zudem findet das Gruppenspiel gegen England im unbeliebten Spielort Manaus statt, der inmitten des Amazonas-Gebietes liegt, wo bekanntermaßen extreme klimatische Bedingungen vorherrschen. Und England? Zwar reisen die Three Lions mit viel Hoffnung im Gepäck nach Brasilien, aber mittlerweile dürfte jeder noch so große England-Fan erkannt haben, dass die Insel-Kicker auf Nationalmannschaftsebene schon lange nicht mehr zu den ganz Großen zu zählen sind. Das hat sich auch wieder einmal in der WM-Qualifikation bewiesen, wo sich Wayne Ronney, Frank Lampard und Co. nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Und dann fällt mit Theo Walcott auch noch ein wichtiger Offensivspieler für das Turnier verletzungsbedingt aus. Das riecht nach Vorrunden-Aus für die Hodgson-Truppe.
Prognose: Uruguay und Italien sehen wir in der Gruppe D als die großen Favoriten und heißesten Kandidaten für das Erreichen der K.o.-Runde.
Gruppe E: Schweiz, Ecuador, Frankreich, Honduras
In Frankreich darf man sich angesichts dieser Gruppenkonstellation die Hände reiben. Da hätte die Equipe Tricolore fast die WM-Qualifikation verpasst und nun ist man in einer Gruppe mit der Schweiz, Ecuador und Honduras gelandet. Bei der Auslosung war der Fußballgott der Grande Nation sehr positiv gestimmt. Die von Ottmar Hitzfeld trainierten Eidgenossen galten im Vorfeld als der leichtestes aller acht Gruppenköpfe, Ecuador ist das schwächste Südamerika-Teilnehmer und Honduras konnte bei sein zwei bisherigen WM-Teilnahmen nicht überzeugen und noch keinen Sieg einfahren. Die französische Auswahl um Franck Ribery, Karim Benzema und Co. sind in der Gruppe E natürlich der haushohe Favorit und zugleich in der Pflicht, das Achtelfinale zu erreichen. Gleiches gilt auch für die Schweiz, da sowohl Ecuador als auch Honduras als Leichtgewichte im Fußball-Business anzusehen sind. Aber unterschätzen darf man das Duo dennoch nicht. Denn Ecuador, die sich über dritte WM-Teilnahme der letzten zwölf Jahre freuen dürfen, landeten am Ende in der Südamerika-Qualifikation immerhin vor den punktgleichen und stark eingeschätzten Uruguayern und schafften darüber hinaus bei der WM 2006 in Deutschland den Sprung ins Achtelfinale. Honduras löste dagegen etwas überraschen in der Nord- und Mittelamerika-Gruppe noch vor den Mexikanern das Ticket für die WM 2014. Aber alles andere als ein souveräner Durchmarsch von Frankreich und der Schweiz wäre in dieser Gruppe eine dicke Überraschung. Diese Gruppe gilt als die niveauschwächste im gesamten Turnier, wobei es an den vier Protagonisten gelegen ist, dieses Vorurteil zu widerlegen.
Prognose: Frankreich und die Schweiz werden sich keine Blöße geben und genau wie 2006, als beide Teams in der Vorrunde aufeinander trafen, ins Achtelfinale marschieren.
Gruppe F: Argentinien, Bosnien-Herzegowina, Iran, Nigeria
Argentinien darf sich seinerseits ebenfalls über das Losglück freuen. Die Albiceleste ist in der Gruppe mit Bosnien-Herzegowina, Iran und Nigeria natürlich der klare Favorit auf den 1. Platz. Wie es dann in der K.o.-Phase für die Argentinier mit ihrer klangvoll besetzten Offensive um die Superstars Lionel Messi, Sergio Agüero oder Gonzal Higuain weitergeht, steht aber auf einem anderen Blatt Papier. Denn bei den letzten Weltmeisterschaften konnten die Gauchos trotz ihrer ausgesprochen starken individueller Klasse nie ihr ganzes Potential abrufen und man musste frühzeitig die Heimreise antreten. Doch die Gruppenphase stellt ein gutes Aufwärmprogramm dar, wobei WM-Neuling Bosnien-Herzegowina noch der gefährlichste Kontrahent ist. Die kampfstarke Balkan-Truppe um Edin Dzeko oder Vedad Ibisevic ist definitiv kein Wunschgegner, da sehr unbequem zu spielen. Beide Teams treffen gleich am 1. Spieltag aufeinander und werden wohl um den Gruppensieg spielen. Nigeria und der Iran werden Argentinien keine Probleme bereiten. Auch Bosnien-Herzegowina ist vorne zu sehen und die kleine Fußballnation hat das Zeug, gleich bei seiner WM-Premiere für Furore sorgen zu können. Auch wenn die Super Eagles als amtierender Afrikameister anreisen werden, bleibt für Nigeria nur die Außenseiterrolle. Gleiches gilt natürlich auch für den Iran, mit dem Ex-Bundesligaprofi Ashkan Dejagah in ihren Reihen. Ansonsten ist der WM-Exot aus Vorderasien eine Mannschaft voller No Names, die über keine große internationale Erfahrung verfügt.
Prognose: Argentinien darf sich auf einen entspannten Weg ins Achtelfinale freuen, dahinter ist für den WM-Neuling Bosnien-Herzegowina Platz zwei drin. Nigeria ist aber im Kampf um das zweite Achtelfinal-Ticket nicht chancenlos.
Gruppe G: Deutschland, Portugal, Ghana, USA
Eine sehr ausgeglichene Gruppe und im Vergleich zu den anderen Vorrunden handelt es sich vom Papier her nach den beiden Hammergruppen B und D um die drittstärkste Gruppe der WM 2014. Portugal stand im EM-Halbfinale und hat mit Cristiano Ronaldo den Weltfußballer in seinen Reihen, die USA sind amtierender Gold Cup-Sieger und konnten sich unter Nationaltrainer Jürgen Klinsmann weiter entwickeln und Ghana mit Schalke-Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng ist von allen afrikanischen WM-Teilnehmern die konstanteste und stärkste Mannschaft. Das DFB-Team wird in allen drei Spielen gefordert sein, wobei die Löw-Elf aber dennoch in der Favoritenrolle ist. Über einen vermeintlichen Aufbaugegner wie Honduras oder Iran hätte man sich im DFB-Lager aber garantiert gefreut. Portugal gilt im Rennen um das zweite Achtelfinal-Ticket als heißer Kandidat, wobei aber auch die mittlerweile WM-erprobten Ghanaer und US-Boys berechtigte Ambitionen auf die K.o.-Runde haben. Definitiv werden alle drei Gegner in der Gruppe G der deutschen Nationalmannschaft alles abverlangen und können durchaus zu Stolpersteinen werden. Auch wenn dem DFB-Team angesichts der Gegner das Losglück nicht unbedingt hold war, kann man aber immerhin in anderen Bereichen von Glück reden. Zum einen liegen die drei deutschen WM-Spielorte Salvador, Fortaleza und Recife nicht sehr weit voneinander entfernt, was die Reisestrapazen gering hält, zum anderen heißen die potentiellen Gegner im Achtelfinale Belgien, Russland oder Südkorea. Hier hätte es durchaus schlimmer kommen können.
Prognose: Kein Selbstläufer, keine Gegner zum Warmspielen: Deutschland muss gleich im ersten Gruppenspiel gegen Portugal voll konzentriert zu Werke gehen. Aber auch Ghana und die USA sind keine Laufkundschaft. Gemessen an den eigenen Ansprüchen ist für die deutsche Elf das Weiterkommen als Gruppenerster aber nichtsdestotrotz Pflicht. Sollte Portugals Teamgeist bei der WM 2014 stärker ausgeprägt sein und die Abhängigkeit von Superstar Ronaldo nicht mehr so extrem sein, wird die Selecao zusammen mit Deutschland ins Achtelfinale einziehen.
Gruppe H: Belgien, Russland, Algerien, Südkorea
Eine Gruppe, vier Teams und zwei klare Favoriten: In der Gruppe H ist Belgien in der Pflicht, seinen Ruf als Geheimfavorit gerecht zu werden. Angesichts von jungen, sehr talentierten Spielern wie Eden Hazard, Romelu Lukaku oder Marouane Fellaini ist der Mannschaft von Nationalcoach Marc Wilmots auch einiges zuzutrauen. In der eher schwachen Gruppen fällt es auch nicht schwerer ins Gewicht, dass die Roten Teufel noch sehr unerfahren sind, da außer Daniel van Buyten und Timmy Simmons kein Spieler an einer EM oder WM teilgenommen hat. Das heißt aber nicht, dass es für den weiteren Turnierverlauf kein Handicap darstellt. Wenn Belgien, die seit 2002 bei keinem großen Turnier mehr am Start waren, die vielen Vorschusslorbeeren erfüllen, wird man mit 9 Punkten Gruppenerster und souverän ins Achtelfinale marschieren. Dahinter heißen Russland, Südkorea und Algerien die Bewerber um das zweite Ticket, wobei die von Star-Trainer Fabio Capello trainierten und etwas wankelmütigen Russen noch die besten Chancen haben. Südkorea ist zwar nicht zu unterschätzen, doch abgesehen von der Heim-WM 2002 verliefen die restlichen sieben WM-Auftritte enttäuschend. Und mit Ausnahme von Leverkusen-Sürmer Heung-Min Son ist es um die Spielerqualität der Asiaten eher mau bestellt. Algerien ist der krasse Underdog und wird nach der Vorrunde die Heimreise antreten.
Prognose: Die beiden europäischen Starter sind in dieser Gruppe in der Pflicht und am Ende werden sich auch Belgien und Russland durchsetzen. Im Achtelfinale warten dann wahrscheinlich mit Deutschland und Portugal gleich ganz andere WM-Kaliber.
Der WM 2014 Spielplan